Eric ist am 21.05.1988 geboren. Er ist nicht nur mein Sohn, sondern auch mein bester Freund. Sehr früh verlor Eric sein Gehör auf dem rechten Ohr. Er war damals fünf Jahre alt. Er lernte jedoch schnell mit diesem Manko umzugehen.
Eric war ein guter Schüler. Seine Lieblingsfächer waren die der Naturwissenschaften, insbesondere Mathematik. Eric spielte Fußball, versuchte sich im Eishockey und Basketball. Musik war eine seiner großen Leidenschaften, ganz besonders Techno. Das letzte Buch, das er nicht mehr zu Ende lesen konnte hieß: Out of Body.
Im März 2003 hatten wir eine Sternschnuppennacht und wir saßen zusammen dick eingepackt auf der Terrasse und haben um die Wette die Sternschnuppen gezählt.
Auf einmal sagte er zu mir “Mom, wenn ich mal nicht mehr bin, dann möchte ich zu den Sternen und ich möchte dass all meine Freunde kommen, so wie ich Sie kenne und ich möchte, dass meine Musik gespielt wird. Bitte keine Blumen, ich möchte Kerzen haben“.
Ich antwortete, „Mach mir keine Angst ich hoffe, dass Du mich unter die Erde bringst“.
Er sagte:“ Ich will, dass Du das weißt“.
Drei Tage vor seinem Tod träumte ich , ihm passiert etwas.
Ich bat ihn auf sich aufzupassen.
Ich sagte: „Ich weiß nicht, was ich ohne Dich tun soll“.
Er antwortete: „Mom, was schon, weiter machen!“.
Dabei ging ein Lächeln über sein Gesicht, so als wollte er damit sagen „ Was ist das eigentlich für eine Frage?“.
Drei Tage später, am 04.08.2003 starb Eric.
Er wurde von einem Zug überfahren, weil er auf der falschen Seite des Zuges ausgestiegen war.
Er wird für uns immer da sein.
Wir müssen nur in uns hinein hören, in unsere Herzen und wir können ihn finden.
Wir wissen, dass der menschliche Körper aus Energie besteht und Energie kann nicht sterben, sie wird nur umgewandelt.
Also müssen wir lernen, zu sehen, obwohl unsere Augen nichts erkennen; zu hören, obwohl unsere Ohren keinen Ton vernehmen; zu fühlen, obwohl uns keiner umarmt, ähnlich wie es uns Blinde, Taube oder Gelähmte voraus haben.
Wir müssen lernen, dass das, was wir sehen, hören und fühlen nicht alles ist.
Wenn wir aufhören uns über die Dinge stellen zu wollen, werden wir erkennen, dass es noch viel mehr gibt, als wir uns vorstellen können.
Wer kann sich schon wirklich vorstellen, dass das Weltall unendlich ist? Ist es aber!
Wir können uns dies nicht wirklich vorstellen, weil auf der Erde alles einen Anfang und ein Ende hat. Aber wenn man sieht, dass ein Ende auch ein neuer Anfang ist, dann kann man die Unendlichkeit erahnen.
Ich möchte meinem Sohn danken.
Danken für die 15 Jahre, die er bei mir war, danken für die Freude, das Lachen und Weinen, das Lernen, das Verstehen, das Wachsen.
Er wird immer in meinem Herzen weiter leben.
Mit dieser Weltraumbestattung erfüllen wir ihm seinen Wunsch.
Er selbst war davon überzeugt, dass der Tod nicht das wirkliche Ende ist.
Eric was born May 21, 1988. He was not only my son, but also my best friend. At the age of five Eric lost his hearing in his right ear. Eric learned to handle this deficit very fast and became a good pupil. Natural sciences, particularly mathematics, was his favorite subject. Eric played soccer, and tried to play ice hockey and basketball. Music was one of his greatest pleasures, especially Techno music. The last book he read, which he could not finish, was Out of Body.
In March 2003, we enjoyed a night of watching shooting stars. We sat together, warmly dressed, counting them on the terrace. Suddenly he said to me, “If I’m not around anymore, Mom, I would like to go to the stars, and I would like my friends to come, and I want you to play music. I don’t want flowers. I would like to have candles.”
I answered, “Don’t be afraid, I hope you will be here when I pass away.”
He said, “I only want you to know this.”
Three days before his death I dreamt something had happened to him. I told him to take care of himself and said, “I don’t know what I would do without you.”
He answered, with a smile on his face, “Mom, you have to go on.” He looked like – what’s this for a question?
Three days later, Eric died, on August 4, 2003. He was run over by a train, because he exited the train on the wrong side. He’ll always be there for us. We only have to listen deep in our hearts and we can find him there. We know that the human body is made of energy and energy can’t die.
We have to learn to see, although our eyes recognize nothing.
Learn to hear, although our ears cannot hear anything.
Learn to feel, although nobody hugs us.
Like blind men, deaf men or paralyzed ones.
We have to learn that what we see, hear and feel isn’t everything.
We must stop acting as if we would dominate things,
then we will recognize that there’s more that we can imagine.
Who can really imagine that the universe is infinite, but it is!
We cannot really imagine, because everything on earth has a beginning and an end. If you see that an end is also a new beginning then you can foresee infinity.
I would like to thank my son.
I would like to say thank you for the 15 years he was with me, for the joy, the laughter and crying, for the studying, the understanding and the growing.
He will always live in my heart.
With this memorial spaceflight we fulfill his wish.
Eric himself was convinced that death is not the end.
The Mother of Eric Gaedtke